Die Kleebaum-Brauerei, in Bambergs gleichnamiger Gasse gelegen, wurde schon 1767 erstmals urkundlich erwähnt, und im alten Brauhauskataster von 1817 war sie „mit 1037 Eimern Bier“ die Achtgrößte von damals immerhin paradiesischen 65 Brauereien.

In der Bombennacht vom 22. Februar 1945 endete abrupt ihre traditionsreiche Geschichte, wurde das alte Brauhaus durch Volltreffer vollständig ausgelöscht. Sämtliche Unterlagen und überlieferten Rezepturen gingen verloren.

Der ambitionierte Hobby-Brauer Karsten Boegel aus Bamberg war es, der 2019 mit Leidenschaft und kenntnisreicher Finesse in Kooperation mit der Drei-Kronen-Brauerei in Scheßlitz ein trübes, bernsteinfarbenes Bier in der Tradition fränkischer Brauart kreierte, dem er in liebevoller Reminiszenz an die altehrwürdige Braustätte den Namen „Kleebaum“ gab.

Diese Spezialität, untergärig als Vollbier gebraut, besitzt für ein Keller einen erstaunlich satthopfigen Charakter. Im Abgang offeriert es die malzig-kernige Geschmacksassoziation eines knusprigen Knustens frischgebackenen Sauerteigbrotes. Verhalten gespundet, naturbelassen unfiltriert und mit extrem weichem und damit aromafördernden Brauwasser aus der nahe Bamberg gelegenen Rodenbach-Talsperre gebraut, präsentiert sich Boegels Bier in ausgewogen komplexer Süffigkeit, mit der es nicht nur unter fränkischen Kellerbieren Maßstäbe setzt.